© Thomas Hocks
IM PORTRAIT: STIPENDIAT THOMAS HOCKS

„Gerechtigkeit nicht auf dem Altar kurzfristiger Gewinne opfern“

Regelmäßig interviewen wir Stipendiatinnen und Stipendiaten der Haniel Stiftung: Was bewegt sie? Was sind ihre Pläne? Was raten Sie Bewerberinnen und Bewerbern. Heute: Thomas Hocks. Er erzählt, was seine Zeit in Harvard so besonders macht.

Wie alt sind Sie, Herr Hocks, und wo kommen Sie her?

Ich bin 28 Jahre alt und komme aus Ingolstadt in Bayern.

Was haben Sie studiert?

Zuerst habe ich Internationale Betriebswirtschaft in einem Deutsch-Chinesischen Doppelbachelorprogramm in Ingolstadt und Guangzhou studiert; danach habe ich einen "Master of Law and Business" in Hamburg absolviert. Seit 2016 studiere ich an der Harvard Kennedy School den Master of Public Policy.

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„Es gibt keinen typischen 'McCloy Werdegang'“, betont McCloy-Stipendiat Thomas Hocks und empfiehlt sich auch mit einem außergewöhnlichen Lebenslauf zu bewerben

Warum haben Sie sich für das McCloy-Programm beworben?

Vor meiner Zeit als McCloy Fellow habe ich als Unternehmensberater im Mittleren Osten gearbeitet. Dabei war ich häufig an der Schnittstelle zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor tätig, zum Beispiel zu Themen wie Strukturreformen oder Investitionsprogramme. Basierend darauf wollte ich mein Wissen im Bereich "Public Policy", insbesondere Volkswirtschaft und Politik, ergänzen. Das McCloy Fellowship ist für mich sehr wichtig, da es die transatlantische Freundschaft verkörpert und einen tieferen Austausch außerhalb des Vorlesungssaals fördert.

Was empfehlen Sie Bewerberinnen und Bewerbern?

Bewerben Sie sich! Es gibt keinen typischen "McCloy Werdegang" und die Vielfalt unter den McCloys is beachtlich - ganz im Sinne des Slogans "Auch ich bin ein McCloy". Ähnlich ist es auch an der Harvard Kennedy School, was die Zeit dort besonders wertvoll macht. Wichtig für die Bewerbung und das Studium ist dabei das Interesse, dem Gemeinwohl zu dienen und eine Leidenschaft für den Bereich "Public Policy". Die Themen sind dabei so umfangreich wie Klimawandel, Freihandel, wirtschaftliche Ungleichheit oder Gesundheit.

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Der Campus von Harvard

Welche beruflichen Ziele haben Sie?

Ich bin sehr an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft interessiert: Wie kann der öffentliche Sektor effektiv den Privatsektor einbinden, um Investitionen, Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern, ohne dabei Fragen zu Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit außer Acht zu lassen? An diesen Dingen möchte ich auch nach meinem Studium weiterarbeiten.

Was ist für Sie eine ehrbare Kauffrau oder ein ehrbarer Kaufmann?

Wertorientiertes Unternehmertum heißt für mich, langfristig zu denken und dabei Fragen zu Umweltschutz oder (sozialer) Gerechtigkeit nicht auf dem Altar kurzfristiger Gewinne zu opfern. Der ehrbare Kaufmann steht für diese Idee und ist dabei auch offen für Handel und technischen Fortschritt - Dinge, die für unseren Wohlstand unabdingbar sind.

Es ist wichtig und wertvoll, für unsere Werte einzustehen und sich zu engagieren

Thomas Hocks

Was treibt Sie neben Studium und Beruf noch an?

Wie häufig an der Harvard Kennedy School treffe ich mich sehr gerne mit Freundinnen, Freunden und Mitstudierenden, um aktuelle Entwicklungen in Politik und Wirtschaft zu verstehen und zu diskutieren, gerne auch in Verbindung mit einem Kochabend und einer Flasche Wein. Darüber hinaus interessiere ich mich sehr für Musik, zum Beispiel Jazz, und verbringe freie Wochenenden gerne mit Städtereisen.

Ist Ihnen ein Moment aus Ihrer Zeit in Harvard besonders in Erinnerung geblieben?

Die Tage vor der Präsidentschaftswahl 2016 haben wir den Wahlkampf von Hillary Clinton unterstützt und sind dabei mehrmals nach New Hampshire, einem bekannten "Swing State" im Nordosten der USA, gereist. Auch wenn die Wahl anders als erhofft lief, ist es dennoch wichtig und wertvoll, für unsere Werte einzustehen und sich zu engagieren.

Von Haniel Stiftung

AUF EINEN BLICK: MCCLOY ACADEMIC SCHOLARSHIP PROGRAM

Mehr zum McCloy-Academic Scholarship Program

Informationen zu Anforderungen und Leistungen finden Sie auf der Seite der Studienstiftung des deutschen Volkes.

Einen Überblick bietet auch der Flyer über das McCloy Programm.